
Heimat und Erinnerung
Viele Jahre, immer im November machte ich einen Rundweg von ca. 3 Stunden um den Waldhusener Forst. Er war Teil meiner Erinnerung an Kindheit, Nachtwanderungen mit den Eltern, Himmelsbeobachtungen, Tiergeräusche, Ostereiersuchen und vieles mehr.
Die Wanderung beginnt am Waldhotel Waldhusen.
Am Anfang des Rundweges liegt der stillgelegte Bahnhof Kücknitz mit seiner besonderen Geschichte. Hier kamen nach dem Krieg über 600.000 Vertriebene aus dem Osten in Zügen an und wurden vom Lager Pöppendorf aus in ganz Deutschland verteilt. Danach war hier das kurzzeitige Lager Exodus für jüdischen Menschen, befreit aus KZs und kaserniert mit militärischer Bewachung und Stacheldrahtzäunen bis zum Abtransport nach Palästina. Heute ist von dem Leid der Menschen, Vertriebene wie Juden nichts mehr zu sehen. Nur Eingeweihte wissen davon und erkennen noch einige Stellen am Boden. Ich erkennen noch einiges.
Eine Endmoräne zieht sich von Pöppendorf durch den südlichen Teil des Forstes und endet an der Seelandstr. in Herrenwyk an der Trave. Am Fuß der Endmoräne verläuft die Bahnstrecke Lübeck-Travemünde. Richtung Süden geht es ein Stück auf der Endmoräne mit etlichen jungsteinzeitlichen Hügelgräbern und weiter in westlicher Richtung zum Herrenmoor oder Waldhusener Moorsee. Zwischen dem Weg und dem Moor liegen linker Hand ehemalige Waldarbeiterhäuser und nach einer weiteren Strecke der Stüvhof.
Am Rand des Waldes, im Wald, läuft ein schmaler Weg vorbei am Betonwerk Kreuzkamp mit teilweise renaturierten Baggerseen. Rechter Hand liegt das jungsteinzeitliche Großsteinkammergrab, auch genannt Hünengrab Waldhusen. Die Teiche vom Pöppendorfer Moor entstanden durch Torfabbau. Danach weist ein schmaler Weg über eine Holzbrücke über den Kücknitzer Mühlbach nach Kücknitz. Der Weg bleibt links liegen. Es geht wieder über die Endmoräne weiter mit dem Abstieg zum Waldhusener Friedhof und schließlich vorbei an der Rückseite des ehemaligen Forsthauses Waldhusen, jetzt eine „Event-Location“.
Am Ende der Wanderung ist wieder das Hotel Waldhusen.
Die beiden Karten sind von OpenStreetMap, abgerufen und bearbeitet 01.09.2024, Fotos Helga Martens 2014.






































